Am Ende meiner Schulzeit stand für mich fest, dass ein Job im Büro das Richtige für mich ist.

Dabei war es egal, worum es geht.

Da ich etwas spät mit der Bewerbung war hatte ich mich auf ein weiteres aufbauendes Schuljahr eingestellt. Doch meine Klassenkameradin hatte gehört, dass nicht nur ich etwas spät dran war, sondern auch ein Steuerberater aus ihrem Heimatort. Also bewarb ich mich und bekam die Ausbildungsstelle zur Fachgehilfin in steuer- und wirtschaftsberatenden Berufen (so wurde der Beruf damals genannt)

Zu diesem Zeitpunkt war mir noch nicht klar was das Thema Steuern zu bieten hat. Ehrlich gesagt hatte ich die Vorstellung, dass es ziemlich langweilig ist. Aber ich wollte keine Zeit mehr verlieren und endlich Geld verdienen um auf eigenen Füßen stehen zu können.

Ich wurde überrascht. Es geht in dem Beruf nicht nur um Gesetze und Zahlen, sondern vielmehr um den Menschen, der sich mit seinen Belangen dem Steuerberater anvertraut. Denn ohne den Menschen zu sehen, kann kein gutes steuerliches Ergebnis herauskommen.

Diese Erkenntnis hatte ich nur im Ansatz gehabt als ich im Jahr 1991 als blutjunge 20 jährige meine Ausbildung erfolgreich abschloss.

Doch dann kam immer mehr das Gefühl für das was eigentlich gute Steuerberatung ausmacht.

Und nach über 20 Jahren Berufserfahrung wurde es Zeit den nächsten Schritt zu gehen. Also ließ ich mich von meinem Arbeitgeber freistellen und besuchte im Sommer 2016 einen Vorbereitungskurs auf das Steuerberaterexamen.

Es sollte sich lohnen. Am 02.02.2017 bestand ich meine Prüfung zum Steuerberater und wurde am 08.03.2017 von der Steuerberaterkammer Niedersachen zur Steuerberaterin zugelassen.
Seit dem 02.04.2017 bin ich selbständig als Steuerberaterin in Hasbergen tätig.

Den Weg in die Selbständigkeit von der eigenen Seite zu betrachten war mir neu. Schon einige Mandanten haben sich an mich gewendet und um Hilfe beim Start gebeten. Ich habe festgestellt, dass zu den ganzen bürokratischen Anforderungen und einer guten Planung vor allem Mut gehört.

Ich habe diesen Mut auch der Unterstützung durch meinen Mann und meine Tochter zu verdanken.

Heute kann ich sagen, dass mein Beruf meine Erfüllung ist und ich meiner damaligen Klassenkameradin sehr dankbar bin. Langweilig wird es nie und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Lust an meiner Tätigkeit irgendwann verfliegt.